Obwohl Milchzähne später wieder ausfallen, spielen sie eine sehr wichtige Rolle in den ersten Lebensjahren Ihres Kindes: Sie
Deshalb ist es wichtig, sie richtig zu pflegen und zu erhalten, bis die bleibenden Zähne kommen. Gewöhnen Sie Ihr Kind von Anfang an an die regelmäßige Zahnpflege.
Die ersten Zähne treten in der Regel zwischen dem 6. und 9. Monat durch. Seien Sie aber nicht beunruhigt, wenn Ihr Baby seine ersten Zähne schon früher oder erst später bekommt. Das kommt vor. Beginnen Sie ab dem ersten Zahn mit der Zahnpflege.
Sie können zunächst mit einem trockenen Wattestäbchen beginnen: Reinigen Sie jeden einzelnen Zahn ringsherum. Sobald Ihr Baby es zulässt, reinigen Sie die Zähne mit einer Baby-Zahnbürste.
Zahnbürsten für Babys haben einen kleinen Bürstenkopf und sehr weiche Borsten mit abgerundeten Enden. Der Griff ist so gestaltet, dass ihn sowohl das Baby als auch die Eltern gut halten können.
Verwenden Sie bis zum 6. Lebensjahr eine Zahnpasta mit einem Fluoridgehalt von ca. 500 ppm* bzw. 0,05 %. Da Babys Zahnpasta oft verschlucken, sollten Sie nur eine erbsengroße Menge verwenden.
Wir Zahnärzte empfehlen, die Zähne zweimal täglich zu reinigen. Am besten nach dem Frühstück und auf jeden Fall abends vor dem Schlafengehen. Verwenden Sie nur abends Zahnpasta. Morgens feuchten Sie die Zahnbürste nur an. Bis zum 2,5. Lebensjahr müssen Sie als Eltern die Zähne Ihres Kindes putzen. Später lassen Sie Ihr Kind seine Zähne zunächst alleine putzen. Danach putzen Sie zusätzlich seine Zähne. Dieses "Nachputzen" sollte bis etwa zum 8. Lebensjahr erfolgen.
Tipp: Bringen Sie Ihr Kind beim Zähneputzen in eine waagrechte Liegeposition; dann haben Sie eine gute Sicht auf seine Zähne. Helfen Sie ggf. Ihrem Kind mit Ihrer freien Hand beim Offenhalten des Mundes.
Kinder lernen durch Nachahmung. Seien Sie also ein gutes Vorbild: Nehmen Sie Ihr Kind mit in´s Bad, wenn Sie Ihre Zähne putzen. Lassen Sie es zuschauen und mit seiner Bürste "nachmachen". Machen Sie ein spielerisches Ritual daraus, das Ihrem Kind Spaß macht.
Sie können jedem Zahn Ihres Kindes einen Namen geben und "Heldengeschichten" erfinden, bei denen die Zahnfee oder ein Ritter die Zahnteufelchen bekämpft. Und wenn gar nichts hilft, schließen Sie einen "Handel" ab: Die Gutenachtgeschichte gibt es nur dann, wenn vorher die Zähne geputzt wurden!
Fluoride härten den Zahnschmelz und machen ihn widerstandsfähiger gegen Karies. Deshalb enthalten die meisten Zahncremes Fluoride. Sie sind außerdem in manchen Kochsalz-Sorten und in Mineralwässern enthalten.
Überdosierungen können zu fleckigen Zähnen (Fluorose) führen. Weil der Fluoridbedarf durch andere Quellen (s.o.) gedeckt ist, empfehlen wir Zahnärzte heute ab dem ersten Milchzahn keine Fluorid-Tabletten mehr zu geben.
* ppm = Parts per Million, also "Teile pro Million". Hier: Mengenangabe für den Fluoridgehalt. Achten Sie beim Kauf der Zahnpasta für Ihr Baby darauf, dass der Fluoridgehalt bei ca. 500 ppm bzw. 0,05 % liegt.